Interview mit Heike & Wolfram Rüddenklau

Heike Rüddenklau (Co-Trainerin Männermannschaft & Trainerin männl. B Jugend)
Wolfram Rüddenklau (Spieler der Männermannschaft & Trainer der männl. B Jugend)

Hallo Heike, hallo Wolfram, bitte seid Doch so nett und stellt euch kurz vor. Welche Funktion habt ihr im Verein?

 

Heike: Wir sind vor 20 Jahren kurz nacheinander zum HSC gekommen. Zuerst habe ich in der Damenmannschaft gespielt und kurz darauf ist Wolfram über Calden zum HSC gekommen. Das Handballspielen haben wir beide in Kassel bei der  SVH gelernt und dort in der Jugend und im Seniorenbereich von Bezirksliga bis hin zur Oberliga (fast) alles gespielt. 1993 sind wir dann, wie gesagt, nach Zierenberg gekommen.  Ich bin zurzeit Co-Trainerin der Männermannschaft und für die Pressearbeit verantwortlich.


 

Wolfram: Ich spiele in der Männermannschaft und zusammen trainieren wir seit 6 Jahren die einzige männliche Jugendmannschaft.

 

Ihr seid ziemlich lange für den HSC Zierenberg aktiv. Hattet Ihr bereits andere Funktionen im Verein? Was verbindet Ihr mit dem HSC Zierenberg?

 

Wolfram: Zuerst war ich nur als Spieler hier, dann habe ich die Position des Damentrainers übernommen. Später war ich Sportwart und 2. Vorsitzender und dazu noch als Schiedsrichter aktiv. 
Heike:  Ich würde es nicht ziemlich lange nennen, sondern eine gefühlte Ewigkeit! Ich war zwischenzeitlich mind.  10 Jahre 2. Vorsitzende u.a. mit Jens Rose und Uli Rudolph als Vorstand.  Und mindestens genauso lange betreue ich die Männermannschaft.
Wolfram: Als wir hierher kamen sind wir super aufgenommen worden und haben uns gleich wohl gefühlt. Es ist eben ein kleiner Verein – oder auch eine große Familie, so haben wir es jedenfalls empfunden.


 

Heike: Inzwischen werden wir mit einem Augenzwinkern als Zierenberger gesehen. Wenn es darauf ankommt halten alle zusammen,  man bekommt immer Hilfe, wenn man sie braucht und man kann sich auf die meisten aktiven HSCer gut verlassen.

 

Heike, Du sitzt bei der 1. Männermannschaft als Co-Trainerin auf der Bank, während Dein Mann Wolfram spielt. Nach dem Spiel, gibt es Diskussionen im Auto, oder zu Hause? Wie verarbeitest Du diesen Tag?

 

Heike: Großartige Diskussionen gibt es keine mehr, das war früher so, als ich gespielt habe und er Trainer war. Da gab es schon mal Unstimmigkeiten. Doch dann haben wir beschlossen, Handball endet, sobald wir im Auto sitzen und damit sind wir im wahrsten Sinne des Wortes bislang sehr gut gefahren.  Außerdem sind wir schon so lange verheiratet, dass wir genau wissen, was der andere denkt und meistens sind wir eh gleicher Meinung, dafür haben wir beide inzwischen locker 35 Jahre Handballerfahrung auf dem Buckel.
Ich habe den Vorteil –manchmal  auch Nachteil, dass ich am Montag die Berichte zu den Spielen schreiben kann/muss. Da kann man schon gut Sieg oder Niederlage verarbeiten, ist aber bei den Niederlagen schon um einiges schwieriger, die meist blöden Fehler Revue passieren  zu lassen.

 

Wolfram, wie schon Deiner Frau gestellt, wie gehst Du damit um? Gibt es Situationen, an denen Du uns Teil haben lassen kannst?

 

Wolfram: Wie Heike bereits gesagt hat, gibt es bei uns keine "GROSSEN Diskussionen" mehr im Auto oder zu Hause. Klar wird hier und da nochmal über die eine oder andere Situation gesprochen, aber im Grunde war es dann auch schon.
Das schöne ist, das ich an der Arbeit einige Kollegen habe die zum Teil selber noch aktiv in anderen Vereinen Handball spielen, mit denen ich mich dann doch noch häufiger über das letzte bzw. kommende Wochenende unterhalten kann.

 

Ihr steht nun auf dem 3. Tabellenplatz, der euch aller Voraussicht nach, nicht mehr zu nehmen sein wird. Wie ist die Vorgabe für die nächste Saison? Diskutiert man dort über einen möglichen Aufstieg?

 

Heike:  Ja, der dritte Platz sollte zu halten sein, wenn wir uns nicht vollständig blöd anstellen.
Über die kommende Saison und Ambitionen ist in der Mannschaft noch nicht so viel gesprochen worden. Meine ganz persönliche Meinung ist, dass ein Aufstieg mit dieser Mannschaft sehr schwer ist, da fehlt einfach noch die Konstanz und manchmal auch die Bereitschaft über seine Grenzen zu gehen.
Ich sehe es so, dass man nur aufsteigen sollte, wenn man eine überragende Serie gespielt hat und damit meine ich, alle Spiele wirklich deutlich zu gewinne. Danach muss die Mannschaft dann auch in gleicher Besetzung weiter zusammen bleiben. Sonst steht man in der Bezirksoberliga wieder unten drin und das macht dann auch den Zuschauern keinen Spaß, sich die Spiele anzusehen.
 Ich glaube, dass es ohne Verstärkung -und damit meine ich qualitativ und nicht quantitativ, nicht funktionieren würde.
 Also ich persönlich denke, dass wir zurzeit in dieser Klasse besser aufgehoben sind, es macht halt mehr Spaß die Spiele zu gewinnen, als jede Woche vorgeführt zu werden, wie es zurzeit z.B. der zweiten Mannschaft von der  SVH Kassel geht.

Wolfram, Du warst bis vor Kurzem als Torhüter für die Mannschaft verfügbar. Warum bist Du wieder in das Aufgebot für das Feld gestoßen?

 

Wolfram: Wir hatten vor Wochen einen kleinen Engpass mit den Außenspielern, auf die Frage von Mirko ob ich „draußen“ Aushelfen würde, wäre ich der Letzte der an dieser Stelle „nein“  sagen würde, denn schließlich sind wir ein  TEAM. 
Und ehrlich gesagt, das hat auf dem Feld wieder richtig Spaß gemacht.

 

Wolfram, was macht Dir mehr Spaß; im Tor zu spielen oder im Feld?

 

Wolfram: Es haben beide Positionen ihren Reiz, am liebsten würde ich beide Positionen gleichzeitigt besetzen, habe aber noch niemanden gefunden der mich klonen kann. 
Nein Scherz beiseite, welche Position mir mehr Spaß macht ist nicht leicht zu sagen.
Im Tor möchte ich gern der „Rückhalt“ für die Mannschaft  sein und im Feld mit den anderen zusammen auf Torjagd gehen und helfen, es den Torleuten so einfach, wie möglich zu machen die Bälle zu halten.

 

Heike, wenn Du Dir für nächste Saison etwas wünschen würdest, was wäre dies?

 

Heike: Von einer guten Fee würde ich mir einen Lottogewinn;-) und den Weltfrieden wünschen.
 Nein, ganz im Ernst, ich würde mich freuen, wenn die Männermannschaft so zusammen bleiben würde, der eine oder andere gute Spieler, der auch ins Team passt, dazu käme, wir keine großen Verletzungen hätten und sich das ganze Team weiter entwickelt und das nicht nur auf dem Spielfeld.
 Außerdem wünsche ich mir für unsere (neue) A-Jugend, dass sie ganz langsam den Weg in den Seniorenbereich antreten können, nicht verheizt werden und die ganz schwere nächste Saison trotzdem gut über die Bühne bringen. Und vor allem, dass wir bei den Jungs endlich mal wieder alle im Training haben, um diese schweren Aufgaben mit entsprechendem Training bewältigen zu können.
Ein weiterer Wunsch wär, dass es dem Verein gelingt endlich wieder eine Jugendmannschaft aufzubauen, hier müssen wir uns noch richtig strecken, sonst ist wirklich bald Schluss mit dem Handballsport in Zierenberg.
 Von den weiblichen Aktiven wünsche ich mir, dass sie sich mehr ins Vereinsleben einbringen, denn in einem so kleinen Verein sollte jede/r mit anpacken, um die Arbeit auf viele Schultern zu verteilen.
 Und von den passiven Mitgliedern wünsche ich mir, sie mögen einmal darüber nachdenken, ob es nicht etwas gibt, womit sie den Verein unterstützen können. Ich denke da an einen Hallensprecher oder die Entlastung der bereits Aktiven beim Einkauf und Verkauf bei den Heimspielen.

 

Wolfram, in deinem Alter spielen manche Personen keinen Handball mehr. Du schon? Wie lange hast Du es noch vor? Gibt es eine Grenze für Dich?

 

Wolfram: ALT?? Was heißt hier alt, ich denke "Mann" ist nur so alt wie "Mann" sich fühlt und ich fühle mich eigentlich noch sehr jung. Was nicht zuletzt an der Jungen Truppe, bzw. an der Jugendmannschaft liegt.
Wie lange ich noch spielen möchte hängt davon ab, ob der Trainer mich noch spielen lässt.
Mein Ziel ist es, dass ich nochmal mit meiner jetzigen B-Jugend zusammen auf der "Platte" stehe und mit Ihnen zusammen die Punkte nach Hause fahren kann. Dies würde in 2015 soweit sein.
 Egal welche Position dies betrifft, Tor oder Feldspieler. 
Natürlich kommt es auch darauf an, ob die "alten Knochen" es auch so lange mit machen.
Zurzeit fühle ich mich sehr wohl. Klar wird es mit jedem alter etwas schwerer mit den Jungs mitzukommen, aber solange ich mich selber noch Quälen kann, möchte ich noch weiter machen. Sollte dies nicht mehr der Fall sein wär hier Schluss für mich, ich hoffe aber das dies noch ein paar Jährchen dauert.

 

Ihr seid beide das Trainergespann der männlichen B Jugend. Wie ist dort der Status? Welche Ziele gibt es für die kommende Saison? Wie schafft Ihr das zeitlich überhaupt?

 

Wie wir das zeitlich schaffen, frage ich mich auch manchmal. Man muss schon gut organisiert sein und sich aufeinander verlassen können. Und man muss wissen, dass es Eltern gibt die hinter uns stehen und, wie z.B. Uli Rudolph auch mal die Betreueraufgaben übernehmen. Insgesamt hatten wir eine ganz schön schwere Saison, da die Jungs gewaltig viel mit der Schule zu tun haben. Da gibt es Trainingseinheiten, wo Du mit zwei – drei Spielern in der Halle stehst. 
Das war bei uns früher anders,  wir hatten immer Zeit für unseren Sport. 
Unsere B-Jugend konnte einige Spiele klar gewinnen, musste aber auch deutlich Niederlagen hinnehmen. Dabei haben wir nur zwei Spiele mit voller Besetzung gespielt – das war zu wenig.
Positiv ist, dass viele Spieler sich individuell stark verbessert haben und, wenn sie denn erst mal in der Halle sind, meist auch wirklich konzentriert trainieren. Es ist schon eine tolle Truppe, auch wenn wir gern noch zwei, drei Spieler mehr hätten.
Im nächsten Jahr wird es wieder schwer, wir müssen wieder gegen ältere Spieler antreten. Parallel dazu haben einige Spieler das Angebot schon mal mit den Männern zu trainieren, aber das ist ganz freiwillig. Ziel ist gut durch die kommende Saison zu kommen und im Jahr darauf wieder oben mitzuspielen.

 

Heike und Wolfram, vielen Dank für eure Zeit und die Antworten. Wir wünschen Euch alles Gute und weiterhin viel Erfolg. Sofern Ihr noch etwas loswerden möchtet, dann habt Ihr jetzt die Gelegenheit.

 

Wir möchten uns bei allen Unterstützern des HSC herzlich bedanken, ohne sie wäre der kleine Verein sicher schon Geschichte.  Hierzu gehört der Vorstand und die Förderkreismitglieder, aber bestimmt auch die Fans und ganz sicher Mirko Dettmer, der mit seinem Engagement sehr viel für den Verein mach, das geht weit über die Tätigkeit eines Trainers hinaus. Und wir möchten und bei den Jungs der B-Jugend und der Männermannschaft bedanken, die uns „Oldies“  so jung halten.
Außerdem  hoffen wir, dass wir auch in der kommenden Saison wieder viele Zuschauer bei den Spielen unserer Mannschaften begrüßen können.