HSG Wildungen/Friedr./Bergh. - HSC Zierenberg 38 : 30 (18 : 18)
Einbruch im zweiten Durchgang
Für die Zierenberger endete der Ausflug in die Kurstadt punktelos, mit einer 38:30-Niederlage mussten sie am Sonntagabend die Heimreise antreten. Während die Warmetaler in der ersten Halb-zeit eine starke Vorstellung lieferten, konnten sie im zweiten Abschnitt nicht mehr mithalten.
38 Gegentore sprechen Bände und sind ein klares Indiz für eine katastrophale Abwehrleistung.
Grundsätzlich standen vor Spielbeginn die Zeichen klar auf Rehabilitation. Die Mannschaft hatte die Woche über sehr gut und engagiert im Training gearbeitet, und es herrschte trotz Niederlagenserie eine gute Stimmung. Auch das Aufwärmprogramm lief konzentriert ab, und der HSC startete hochkonzentriert in die Partie. Oliver Eckhardt konnte in der dritten Minute sein Team mit 0:1 in Führung bringen. Die Zuschauer sahen ein Zierenberger Team, das direkt von Beginn an gut ins Spiel kam. In der 6. Spielminute glich Dennis Schindehütte zum 3:3 aus, doch nun schalteten die Wildunger einen Gang höher und spielten innerhalb von drei Minuten einen drei Tore Vorsprung heraus. HSC-Coach Mirko Dettmer hatte die Devise „Tempo und schnelles Umschaltspiel“ herausgegeben, und dies setzte sein Team auch super um. So dauerte es lediglich fünf Minuten, bis der Vorsprung der Hausherren wieder egalisiert werden konnte. Daniel Kunz netzte in der 11. Spielminute zum 7:7 ein, ein knappes und spannendes Spiel. Ein starker Jens Rudolph im Zierenberger Kasten rettete seine Vorderleute einige Male und hielt damit sein Team im Spiel. Die Gastgeber drückten nun erneut und bauten abermals einen Vorsprung aus, doch der HSC steckte nie auf. Die unter der Woche einstu-dierten Angriffsvarianten führten ein ums andere Mal zum Torerfolg, und auch über die schnelle Mitte konnten sehenswerte Treffer erzielt werden. Während in der 15. Minute noch ein 13:9 auf der Anzeigentafel abzulesen war, zwangen dann die Treffer von Andi Rudolph und Kevin Zöltzer die HSG in die Auszeit. Direkt nach Wiederanpfiff sorgte ein Doppelschlag von Oldie Micha Foschum für den 14:13 Anschlusstreffer. Nur 30 Sekunden später brachte Oliver Eckhardt seine Farben sogar mit 14:15 in Führung. In den verbleibendenden sieben Minuten entwickelte sich ein abwechslungsreiches Spiel auf Augenhöhe, und nach 30 Minuten verabschiedeten sich die Teams mit einem leistungsgerechten 18:18 in die Kabinen.
„Wir sind auf einem sehr guten Weg, wir müssen aber weiter drücken. Wir müssen weiter schnell umschalten und unsere Varianten spielen.“ Diese Worte richtete HSC-Coach Mirko Dettmer in der Halbzeit an sein Team, doch seine Aussagen schienen nicht anzukommen. Zu Beginn des zweiten Abschnitts konnten die Zierenberger durch die Treffer von Daniel Kunz und Marius Faupel mit 19:20 in Führung gehen, doch dann folgte ein Einbruch und ein Rückfall in alte Muster. Es folgten ziemlich genau zehn Minuten ohne Zierenberger Treffer, und die HSG lag entspannt mit 26:20 in Führung. Zwar konnten die Warmetaler durch einen Treffer von Kevin Zöltzer und einen Doppelschlag noch einmal auf 26:23 verkürzen, doch die Partie schien entschieden. In der 51. Minute verkürzte HSC-Youngster Max Krieger auf 31:27, doch die Waldecker zogen nun auf und davon. Die Zierenberger Moral war gebrochen, und die Defensive leistete kaum noch Widerstand, während im Angriff nichts mehr zusammenlief. Die Wildunger nahmen diese Geschenke gerne an und netzten fleißig ein. Beim Stand von 38:30 erlöste die Schlusssirene das Zierenberger Team. Am Ende bleibt ein Ergebnis, das der starken ersten Halbzeit nicht ganz gerecht wird. Erwähnenswert sind weiterhin starke acht Treffer von Kevin Zöltzer, der an seine tolle Leistung aus der Vorwoche anknüpfte.
Mirko Dettmer gab nach Abpfiff zu Protokoll: „Wir haben toll trainiert, sind dann mit einer deutlich verbesserten Einstellung zu Werke gegangen und dadurch gut ins Spiel gekommen. Nach toller erster Halbzeit verfielen wir aber im zweiten Abschnitt in die alten Muster“.
Für Zierenberg: J. Rudolph (Tor), Zimmermann (Tor), Schindehütte 5,
A. Rudolph 5, Hellmuth, Faupel 1, Dettmer,
Spangenberg 1, Eckhardt 5/1, Kunz 2, Foschum 2,
Zöltzer 8, Rode, Krieger 1
HSG Wildungen/Friedr./Bergh. - HSC Zierenberg
Vorbericht für 26.03.23 – 18:00 Uhr
Rehabilitation in der Kurstadt?
Die Herren des HSC Zierenberg treten am Sonntag in der Kurstadt Bad Wildungen zum Match gegen die HSG Bad Wildungen an. An einem Ort, an dem viele Menschen Kur- und Rehamaßnahmen genießen, besteht auch für die Warmetaler die Chance auf Rehabilitation, und man könnte mit einem Sieg zurück in die Erfolgsspur finden.
Aus Zierenberger Sicht ist 2023 bisher eher ein gebrauchtes Jahr. Während man Ende 2022 viele Siege einfahren konnte und auf der Erfolgswelle ritt, schien sich dieser Erfolg anfangs fortzusetzen. Wurde das neue Jahr noch mit zwei Siegen begrüßt, kam es danach jedoch zu einem Bruch. Lediglich ein mickriges Pünktchen konnte in den letzten fünf Partien erkämpft werden. Da in der aktuellen Bezirksoberliga alle Teams leistungstechnisch und punktetechnisch sehr nah beieinander sind, rücken auch die Abstiegsplätze wieder ins Blickfeld. Zwar beträgt der Vorsprung fünf Zähler, doch sollten sich die Warmetaler nicht in zu großer Sicherheit wiegen. Mit der HSG Bad Wildungen bittet ein echter Brocken zum Tanz. Die Gastgeber sind in der Bergheimer Schulsporthalle zu Hause und weisen in der jüngsten Vergangenheit beachtliche Ergebnisse auf. Beispielsweise wurde die HSG Baunatal II mit einer 35:25 Klatsche zurück in die VW-Stadt geschickt, vergangene Woche wurde die HSG Hoof/Sand/Wolfhagen mit 38:25 in die Schranken gewiesen. Zieht man an dieser Stelle einen Vergleich mit den Zierenberger Ergebnissen gegen diese Gegner, so scheint die Favoritenrolle doch sehr klar verteilt zu sein. Dass die Waldecker in eigener Halle jedoch nicht unschlagbar sind, beweist beispielsweise eine 27:30-Niederlage gegen die TSG Dittershausen II.
Das Hinspiel konnte der HSC jedenfalls mit 24:23 gewinnen, wobei die HSG zum Ende hin noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben konnte. Die gefährlichsten Schützen auf Seiten der Edertaler sind zwei Altbekannte. Simon Riedesel kommt mit 96 Treffern auf einen Schnitt von 6 Toren pro Spiel, Jan Appel ließ das Spielgerät im Schnitt sogar 7,2-mal im gegnerischen Gehäuse zappeln. Von seinen 86 Treffern erzielte er 36 per Strafwurf und weist damit eine Erfolgsquote von 78% auf.
HSC-Coach Mirko Dettmer wird mit einem recht breiten Kader die Reise nach Bergheim in der idyllischen Wegaer Ederaue antreten können. Neben dem Dauerverletzten Jesper Stiegenroth wird auch noch Mario Richter passen. Er engagiert sich als Trainer im Jugendbereich und ist mit seiner weiblichen C-Jugend parallel im Einsatz. Auch wenn man als Außenseiter in die Partie gehen wird, wurden in den vergangen Trainingseinheiten die Grundlagen trainiert und einstudiert, um im Waldeckschen bestehen zu können. Betrachtet man die Leistungen des gesamten Saisonverlaufs, so wird klar, dass die Zierenberger das Potenzial haben, um auch in der Fremde zu punkten. Es ist wieder einmal eine Frage der richtigen Einstellung und der entsprechenden Motivation. Nicht die Ausgeprägtheit der handballerischen Fähigkeiten allein entscheidet in der BOL die Spiele, sondern in erster Linie Wille und Kampfgeist. Wenn sich die Zierenberger vor dem Spiel noch einmal darauf besinnen, was unter ihrem Trikotkragen geschrieben steht, und dies auch auf dem Feld präsentieren, werden die mitreisenden Fans viel Grund zum Applaudieren haben.