HSC Zierenberg - TG Wehlheiden 33 : 30 (14:15)
Spannung pur: Als TEAM gekämpft, als TEAM gesiegt
Der HSC Zierenberg gewinnt das vorletzte Spiel der Hinrunde knapp mit drei Toren gegen die TG Wehlheiden. In einem äußerst spannenden Match setzten sich die Warmetaler nach starkem Beginn und einer darauffolgenden Dursttrecke verdient gegen die Gäste aus Kassel durch.
Nach einer intensiven Kabinenansprache vor dem Spiel gingen die Zierenberger hochmotiviert und äußerst engagiert ins Match. Auch wenn der erste Treffer den Gästen gehörte, brannte der HSC in den ersten Minuten ein wahres Feuerwerk ab und dominierte die TGW. Mit dem 3:2 durch Micha Foschum, konnten die Gastgeber nach knapp sechs Minuten das erste Mal in Führung gehen. Die weiteren Treffer von Mario Richter, Daniel Kunz und abermals Micha Foschum, ließen den Vorsprung auf 6:2 anwachsen. Bereits nach 10 Minuten waren die Gäste zu Ihrer ersten Auszeit gezwungen. HSC-Coach Mirko Dettmer war bis dato sehr zufrieden, nutzte die Gelegenheit jedoch, um mahnende Worte an sein Team zu richten. Vergebens, wie sich im weiteren Verlauf herausstellen sollte. Micha Foschum erzielt zwar in der 14. Minute das 8:3, doch dann kam es zum Bruch im Spiel, und der HSC war völlig von der Rolle. Die Wehlheider verkürzten den Abstand Tor um Tor, und die Zierenberger konnten nicht dagegenhalten. Trotz Unterzahl erzielten die Gäste in der 24. Minute den 9:9-Ausgleichstreffer. Im Angriff lief beim Gastgeber zu diesem Zeitpunkt nicht viel zusammen, es wurden Würfe aus wenig aussichtsreicher Position genommen, anstatt in die Nahtstellen zu stoßen. Darüber hinaus wurden durch technische Fehler zu viele Bälle abgegeben. Man konnte den Eindruck gewinnen, die HSCer wollten ein möglichst spannendes Match abliefern. In dieser schwierigen Phase stand jedoch die gut gefüllte Zierenberger Sporthalle hinter den heimischen Akteuren und peitschte sie kräftig nach vorne. Die Auszeit des HSC kam in der 24. Minute genau richtig und stoppte den Abwärtstrend. In den letzten Minuten des ersten Durchgangs entwickelte sich dann ein spannendes Spiel auf Augenhöhe. In der 29. Minute konnten die Wehlheider eine 2-Tore-Führung erzielen, doch Andi Rudolph verkürzte zwei Sekunden vor Schluss. Bei einem knappen 13:14 beorderte der Unparteiische die Mannschaften zum Pausentee in die Kabinen.
Im zweiten Durchgang hätte sich der HSC schon zu Beginn absetzen können, doch viele Zeitstrafen erschwerten dieses Unterfangen. So blieb es ein spannendes Spiel, in dem die TG Wehlheiden eine knappe Führung behaupten konnte. Doch die Warmetaler kämpften weiter und gaben sich nicht auf. In der 44. Minute markierte dann Nik Hellmuth mit seinem Treffer zum 21:21 den Wendepunkt der Partie. Während die Gäste durch einen kleinen Kader nur begrenzt durchwechseln konnten, war die Zierenberger Bank endlich mal wieder gut gefüllt. Mirko Dettmer nutzte dieses Potenzial und die damit verbundenen konditionellen Vorteile. Diese Breite übertrug sich auch auf die Torschützenliste, hier stach kein Spieler heraus, sondern die Treffer teilten sich gleichmäßig auf den Kader auf. Oliver Eckhardt sorgte mit seinem Treffer für die 23:21 Führung, und Jens Rudolph im Zierenberger Kasten sorgte mit einem parierten Strafwurf dafür, dass dieser Abstand beibehalten wurde. Knapp 10 Minuten vor Schluss verkürzte Wehlheiden auf 24:23, doch Kevin Zöltzer antworte wenige Sekunden später mit dem 25:23. Sechs Minuten vor Schluss hatten die Gastgeber eine komfortable 4-Tore-Führung herausgearbeitet. Die Kasseler versuchten nach einer Auszeit die letzten Minuten mit einer offenen Deckung zu agieren. Doch nun zahlte sich das oft trainierte Kleingruppenspiel aus. Der TG Wehlheiden gelang es nicht mehr, das Spiel zu drehen. Der HSC schaukelte den Sieg nach Hause. Als Matthias Spangenberg mit der Schlusssirene den 33:30 Endstand markierte, brandete ein großer Jubel durch die Zierenberger Sporthalle. Gemeinsam mit ihren Fans konnten die heimischen Akteure den siebten Sieg der Saison feiern.
„Wir haben die ersten 10 Minuten sehr dominiert, wohl zu sehr dominiert, und sind dann eingebrochen. Meine Mannschaft hat sich jedoch aufopferungsvoll zurückgekämpft und am Ende verdient gewonnen. In diesem Spiel hatten wir einen breiten Kader und das nötige Quäntchen Glück, beides hat uns in den vergangenen Wochen gefehlt. Ich freue über die großartige Stimmung und die damit verbunden Unterstützung von den Rängen. Wir haben mein Ziel erreicht und werden mit einem positiven Punktekonto die Hinrunde beenden.“ so die Meinung von HSC-Coach Mirko Dettmer nach Abpfiff.
Für Zierenberg: J. Rudolph (Tor), Zimmermann (Tor), Schindehütte 4,
Richter 2, Zöltzer 2, Hellmuth 2, A. Rudolph 5, Rode 5,
Spangenberg 3/2, Kunz 2, Eckhardt 5/2, Dettmer,
Foschum 3,
Krieger
HSC Zierenberg - TG Wehlheiden Vorbericht für 04.12.2022, 17:30 Uhr
Duell der ehemaligen Landesligisten
Am kommenden Sonntag reisen die Sportfreunde der TG Wehlheiden nach Zierenberg und läuten damit das vorweihnachtliche Restprogramm der Hinrunde in der Bezirksoberliga ein. Eine Partie, die schwer vorherzusagen ist, aber doch besonders viel Spannung verspricht.
Das letzte Aufeinandertreffen beider Mannschaften ist auf den 09.02.2020 datiert. Kurz bevor ein Virus die Welt komplett auf den Kopf stellte, duellierte man sich in der Landesliga. Das Match endete damals 23:34 zugunsten der TG Wehlheiden. In der Zwischenzeit ist viel Wasser Fulle und Warme heruntergeflossen, und beide Mannschaften finden sich das zweite Jahr in der Bezirksoberliga wieder. Die Gäste sind, genau wie die gleichnamige Kirmes, eine echte Größe in Nordhessen. Doch in dieser Spielzeit hinken sie ein wenig den Erwartungen hinterher und belegen mit acht Punkten den elften Tabellenplatz. Das Team von Peter Gutheil wurde zur neuen Saison komplett umgekrempelt, und es finden sich viele neue Namen in der Aufstellung. Wurden einerseits teils deutliche Siege gefeiert setzte es andererseits auch teilweise herbe Niederlagen. Zuletzt unterlagen die Wehlheider im Stadtderby dem SVH Kassel deutlich, und im Nachholspiel am vergangenen Dienstag konnten sie gegen die HSG Fuldatal II ebenfalls nicht punkten. Doch ein Nachholspiel unter der Woche gegen eine zweite Mannschaft sollte nicht als Gradmesser herhalten. Mit Wasja Steiner läuft der gefährlichste Schütze der TGW auf, bereits 77 Treffer markierte er in 10 Spielen. Beachtlich, dass er davon lediglich fünf Tore per Strafwurf erzielte. Die Zierenberger Defensive wird daher viel investieren müssen, damit seine Leistung am Sonntag nicht zur Entfaltung kommt.
Auf der Zierenberger Seite scheint sich das Lazarett langsam zu lichten. Nachdem vergangene Woche sieben Spieler nicht zur Verfügung standen, werden nun die meisten Akteure zurückkehren. Dennis Schindehütte, Jens und Andi Rudolph sowie Max Krieger sind im Laufe der Woche ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Nun steht allerdings hinter dem Einsatz von Ben Rode ein großes Fragezeichen, der langzeitverletzte Marius Faupel fehlt weiterhin. Betrachtet man ganz sachlich die Faktenlage, geht die Favoritenrolle eindeutig ins Warmetal. Doch das Team von Coach Mirko Dettmer wird viel investieren müssen, damit sie gegen die neu formierte und schwer berechenbaren Gäste aus dem 1899 eingemeindeten Kasseler Stadtteil bestehen können. Der Neuverpflichtete Nik Hellmuth erzielte am vergangen Wochenende vier Treffer und ist nun vollends im schönen Zierenberg angekommen. Es bleibt zu hoffen, dass er an diese Leistung auch am Wochenende anknüpfen wird. Ansonsten ist ein hellwacher HSC von der ersten Sekunde an erforderlich, damit die Punkte 13 und 14 eingesammelt werden können. Dieses Spiel sollte keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden, dafür zeigte die TGW bereits starke Vorstellungen gegen gute Gegner. Ein kompakter und beweglicher Defensivverband könnte wieder die Basis für ein schnelles Umschaltspiel sein. Am Ende werden sich aber alle taktischen Mittel nur mit dem nötigen Willen und der richtigen Einstellung umsetzen lassen.
Die bisherigen Ergebnisse lassen ein spannendes und torreiches Spiel erwarten. Da an diesem Tag auch die deutsche Elf nicht im Einsatz sein wird, spricht alles für einen Besuch in der Zierenberger Sporthalle. Die Teams freuen sich auf eine würdige Kulisse.