TSV Korbach - HSC Herren 27:26 (13:13)
Spannung bis zur letzten Sekunde
In einem spannenden und dramatischen Match muss sich der HSC Zierenberg kurz vor Schluss mit 27:26 geschlagen geben. Das Aufeinandertreffen zweier Altbekannter zog zahlreiche Zuschauer an, die damit für einen klasse Rahmen und eine tolle Kulisse sorgten. Die anwesenden Handballfans sahen ein Match auf Augenhöhe, in dem es den Warmetalern aber am Ende an Souveränität und Cleverness mangelte, um einen oder zwei Punkte aus der Hansestadt zu entführen.
Die Partie begann eher schleppend, und die Gastgeber gingen nach anderthalb Minuten durch Raphael Harbecke in Führung. Der HSC konnte nach drei Minuten durch Dennis Schindehütte den Ausgleich zum 1:1 erzielen. Durch die Treffer von Andi Rudolph und Nik Hellmuth konnten die Warmetaler dann einen kleinen Vorsprung rausarbeiten und führten in der siebten Spielminute mit 1:3. Doch das Team von Heimcoach Robert Müller zeigte sich wenig beeindruckt, bereits in der 10. Minute erzielten sie den Ausgleich zum 3:3. Die Leistung des HSC ließ nun deutlich nach und es mangelte an der nötigen Dynamik und Spritzigkeit. Während in der Defensive nur halbherzig zugepackt wurde, ging es im Angriff ohne Dampf Richtung Korbacher Gehäuse. Diese Phase dauerte glücklicherweise nur kurz,und die Zierenberger berappelten sich. Es entwickelte sich ein verdammt knappes Match, in dem sich kein Team entscheidend absetzen konnte. Die Mannen von Coach Mirko Dettmer besannen sich nun auf ihre Tugenden und kamen über ein konzentriertes Angriffsbemühen zu einfachen Toren. Den Zuschauern wurde ein tolles Match geboten. Auch die Akteure auf dem Feld genossen die tolle Kulisse. Zum Ende des ersten Durchgangs konnten die Warmetaler einen kleinen Vorsprung herauswerfen, doch ein vergebener Strafwurf und erfolglose Angriffe wurden von den Gastgebern direkt bestraft. Beim Spielstand von 13:13 schickte der Unparteiische die Mannschaften zum Pausentee in die Kabinen.
Mirko Dettmer nutzte die Halbzeitpause zur Analyse und gab seinem Team die Marschroute für den zweiten Durchgang mit auf den Weg. Der Auftakt in den zweiten Durchgang verlief ganz nach dem Geschmack der mitgereisten Fans. Der HSC zeigte nun mehr Aggressivität und eine höhere Dynamik. Auch wenn der TSV durch einen starken Ron Alscher noch in Führung gehen konnte, rissen die Zierenberger das Spiel dann an sich. Basierend auf einer guten Leistung von Jens Rudolph im Kasten des HSC konnte eine Drei-Tore-Führung herausgespielt werden. Die Hallenuhr zeigte noch gute acht Minuten Restspielzeit, und der HSC wähnte sich bereits auf der Siegerstraße. Doch die Korbacher versuchten mit einer Manndeckung gegen Ben Rode, der bis dahin eine starke Partie zeigte, ein weiteres taktisches Mittel. Diese Umstellung sorgte für einen eklatanten Bruch im Zierenberger Spiel und egalisierte die Führung des HSC innerhalb kürzester Zeit. Zwei Zeitstrafen in den letzten Minuten sorgten dafür, dass die Zierenberger nicht mehr ins Spiel zurückfanden. Dabei war die Partie noch lang nicht entschieden. Das war sicher nichts für schwache Nerven. Zwei Minuten vor Schluss führten die Korbacher, doch Michael Foschum besorgte den Ausgleich. Abermals gingen die Gastgeber in Führung, doch Andi Rudolph netzte in Unterzahl zum 26:26 ein. Es waren noch 50 Sekunden zu spielen, und die Zierenberger gaben alles, konnten aber den letzten Gegentreffer nicht verhindern. Wenige Sekunden vor der Schlusssirene erzielte der TSV den 27:26 Siegtreffer, große Enttäuschung im Zierenberger Lager.
Der enttäuschte Coach Mirko Dettmer gab nach Abpfiff zu Protokoll: “Korbach hat heute nicht unverdient gewonnen. Uns haben heute Cleverness und die nötige Einstellung gefehlt. Da wir nicht geschlossen als TEAM aufgetreten sind, hat es heute nicht für Punkte gereicht.
Für Zierenberg: J. Rudolph (Tor), Zimmermann (Tor), Schindehütte 1,
Richter 2, A. Rudolph 7/1, Eckhardt 4, Rode 7,
Spangenberg 2/2, Kunz, Hellmuth 2, Foschum 1,
Krieger
TSV Korbach – HSC Zierenberg am 14.01.2023 um 18:30 Uhr
Deutschland spielfrei – HSC gastiert in Korbach
Am kommenden Samstag gastieren die Herren des HSC Zierenberg bei den Sportfreunden des TSV Korbach. Die ehemaligen Aktiven werden sich noch gut an viele spannende Partien im Waldeckschen entsinnen, ebenso bleiben die grandiose Stimmung und eine hervorragende Hallenbewirtung als positive Erinnerungen. So eine Partie zum Rückrundenauftakt im Waldecker Land hat die Zierenberger schon vor manche Herausforderung gestellt. Während man Anfang der 90er Jahre versuchte, sich den Weg durch meterhohe Schneewehen zu bahnen, wird das Wetter 30 Jahre später eher keine Herausforderung mehr darstellen. Auf dem Parkett müssen die Warmetaler hingegen ein dickes Brett bohren, es ist wieder einmal ein spannendes Match zu erwarten.
Die Gastgeber rangieren, wie der HSC, mit 16:10 Punkten im oberen Teil der Tabelle, da die Korbacher drei Tore mehr erzielt und neun weniger kassiert haben stehen sie einen Platz vor den Warmetalern. Zahlen lügen bekanntlich nicht und untermauern deutlich, dass sich hier zwei gleichwertige Mannschaften auf Augenhöhe begegnen werden. Die Mannschaft des Korbacher Urgesteins Robert Müller hat zum Ende der Hinserie nochmal richtig aufgedreht und holte vier Siege in den letzten fünf Partien. Eine herbe Heimniederlage setzte es lediglich gegen den amtierenden Tabellenführer, hier hatte man mit 23:39 das Nachsehen. Einen versöhnlichen Jahresausklang sicherte dann das letzte Saisonspiel. Kurz vor Weihnachten wurde das Derby bei der HSG Bad Wildungen siegreich bestritten. Mit Ron Alscher findet sich ein Korbacher Akteur unter den Top10-Torschützen der Liga, bemerkenswert ist dabei, dass er von 80 Toren nur eins per Strafwurf erzielte. Als weiterer gefährlicher Akteur ist Kevin Scholz zu nennen, er erzielte bereits bedeutende 59 Treffer. Da er für die Korbacher Strafwürfe verantwortlich ist, werden sich die Zierenberger Torhüter auf ihn besonders vorbereiten. Den Ligabestwert bei der Anzahl der Zeitstrafen stellt – im Verhältnis zu den absolvierten Spielen – ebenfalls ein Korbacher, Dave Alscher kommt im aktuellen Saisonverlauf auf 13 Hinausstellungen in acht Spielen.
Im Warmetal hat man die Winterpause zur Erholung genutzt, musste diese jedoch unfreiwillig verlängern. Einige Akteure weilten vergangene Woche noch im Urlaub, waren durch Schichtdienst verhindert oder durch einen grippalen Infekt außer Gefecht gesetzt. Unter diesen Umständen war kein Trainingsbetrieb möglich. Auch mit weniger Trainingseinheiten ist die Zielsetzung von Coach Mirko Dettmer für die Rückrunde klar definiert. Es wird auch in den kommenden dreizehn Spielen ein positiver Punkteschnitt angestrebt. Sollte dieses Ziel erreicht werden, wird man auch mit dem Abstiegsgespenst nicht in Kontakt geraten.
Dem HSC stehen am Samstag weiterhin die Langzeitverletzten Marius Faupel und Jesper Stiegenroth nicht zur Verfügung, Kevin Zöltzer ist ebenfalls nicht einsatzfähig. Es wird daher lediglich ein dezimierter Kader in die Hansestadt am Eisenberg reisen, doch dies sollte nicht überbewertet werden. Die Hinserie hat gezeigt, dass die Zierenberger sich ein ums andere Mal als Wundertüte erwiesen haben. Die teils schwankenden Leistungen waren in der Regel auf die persönlichen Einstellungen und die daraus resultierende Tagesform zurückzuführen. Es bleibt also spannend, wie die Zierenberger die Winterpause verkraftet haben und wie sie am Samstag zu Werke gehen werden. Während im Hinspiel eine dezimierte Korbacher Truppe knapp besiegt werden konnte, wird es nun einer größeren Anstrengung bedürfen, um die Punkte 17 und 18 einsammeln zu können. Da die deutsche Mannschaft bei der Handball WM am Samstag spielfrei hat ist dieses spannende Match die perfekte Alternative für alle Handballfans.