TV Külte - HSC Zierenberg 35 : 32 (18:15)
Überraschung bleibt aus, Rumpftruppe schlägt sich wacker
Nachdem vergangene Saison eine Rumpftruppe des HSC den TV Külte nach großem Kampf niederringen konnte, blieb am vergangen Wochenende diese Überraschung aus.
Eine turbulente Woche liegt hinter dem HSC. Bereits am Montag erreichte die Verantwortlichen eine Anfrage aus Külte mit der Bitte, das Spiel zu verlegen. Da es schwer bis unmöglich schien, einen geeigneten Ausweichtermin zu finden, konnte der Verlegung nicht zugestimmt werden. Am Mittwoch konnte dann, wegen großer Feierlichkeiten in der Sporthalle der Gesamtschule, nicht trainiert werden. Am Freitag stellte sich dann noch heraus, dass die Bogenschützen bereits die gesamte Sporthalle blockierten. Mit etwas mehr Weitsicht und frühzeitiger Kommunikation der weiteren Hallennutzer ließen sich solche unschönen Terminkollisionen sicher vermeiden. Sehr zum Ärgernis von Coach Mirko Dettmer konnte man eine komplette Woche nicht trainieren. Am Samstagabend fanden lediglich sieben Feldspieler den Weg auf den Spielberichtsbogen. Betreuer Frank Meyer sprang erneut in die Bresche und vertrat den erkrankten Jens Rudolph im Tor. Felix Zimmermann plagen weiterhin muskuläre Probleme, er hütete jedoch von Beginn an den Zierenberger Kasten. Neben Jens Rudolph im Tor fielen noch Andi Rudolph, Dennis Schindehütte, Kevin Zöltzer, Max Kriger, Marius Faupel und Jesper Stiegenroth aus.
Der Start in die Partie verlief aus Zierenberger Sicht deutlich besser, als man erwarten konnte. Oli Eckhardt erzielte den ersten Treffer und brauchte seine Farben mit 0:1 in Führung. Es entwickelte sich nun ein munterer Schlagabtausch auf Augenhöhe. Külte glich aus, doch abermals Oli Eckhardt erzielte das 1:2. In der fünften Spielminute erzielte er dann per Strafwurf bereits seinen dritten Treffer, neuer Spielstand 4:4. Doch nun war die erste Euphorie verflogen, und die Hausherren gingen mit drei Toren in Führung. In der achten Spielminute konnte der pfeilschnelle Oldie Micha Foschum auf 9:7 verkürzen. Doch bereits Mitte der ersten Halbzeit offenbarten sich konditionelle Probleme bei den Warmetalern. Die meisten Akteure mussten durchspielen, und einige erreichten schon bald ihre Belastungsgrenze. Der TV Külte hingegen spielte seinen Stiefel runter und verwaltete die teilweise komfortable Führung. Während zu Beginn Felix Zimmermann im Tor nur schwer ins Spiel fand, wurde er in dieser Phase ein ums andere Mal von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. Die Defensive zeigte sich löchrig und ließ die Gastgeber zu leichten Torerfolgen kommen. Zum Ende der ersten Halbzeit, bäumten sich die Warmetaler jedoch noch einmal auf. Zwei Tore von Micha Foschum und eins von Oli Eckhardt sorgten dafür, dass es nur mit einem 18:15 in die Kabinen ging.
In der Halbzeit wurden noch einmal die Fehler analysiert, und Mirko Dettmer appellierte an die Einstellung seiner Truppe. Die Ansprache sollte Wirkung zeigen und das Zierenberger Spiel positiv beeinflussen. Daniel Kunz markierte nach Wiederanpfiff drei Treffer, verkürzte damit auf 20:18 und ließ noch einmal Hoffnung im Zierenberger Lager aufkommen. Der weitere Spielverlauf war weniger deutlich als noch im ersten Durchgang, und der HSC konnte immer wieder auf ein Tor verkürzen. Matthias Spangenberg erzielte in der 47. Minute das 27:26, Nick Hellmuth weniger später das 28:27. Doch es fehlte einfach das Quäntchen Glück, um das Spiel zu drehen. In völlig ungewohnter Formation wurden durch falsche Entscheidungen zu viele Bälle verloren. In der 54. Minute konnte noch ein Strafwurf der Külter vereitelt werden, doch die Kräfte reichten nicht mehr. Die Gastgeber machten nun den Deckel drauf und führten knapp zwei Minuten vor Schluss wieder mit vier Toren. Eine Minute vor Schluss erzielte Daniel Kunz seinen siebten Treffer und markierte damit auch den Endstand von 35:32.
Mit einem so dezimierten Kader kann man in Külte verlieren, doch 35 Gegentreffer sind zu viel. Wiederum sind die 32 erzielten Tore eine tolle Leistung der Warmetaler Akteure. Am Ende darf man den Kültern zum dritten Saisonsieg gratulieren, sie zeigten an diesem Tag die bessere Leistung. Coach Mirko Dettmer war nach dem Abpfiff enttäuscht, er haderte jedoch besonders mit den Begleitumständen dieser Niederlage. „Meinen anwesenden Spielern mache ich keinen Vorwurf, die haben toll gekämpft. Wir konnten jedoch auf Grund der vielen Ausfälle konditionell nicht über 60 Minuten mithalten. Uns fehlte einfach ein bisschen Glück, und teilweise kam auch noch Pech dazu. Nun schauen wir aber wieder nach vorne, denn wir wollen mit einem positiven Punktekonto in die Winterpause gehen.“
Für Zierenberg: Zimmermann (Tor), Meyer (Tor), Richter, Rode 4,
Spangenberg 3/1, Kunz 7, Eckhardt 10/4, Foschum 4,
Hellmuth 4, Dettmer
TV Külte - HSC Zierenberg Vorbericht für 26.11.22
Wieder ein Gegner auf Augenhöhe
Wenn es sich die ältere Generation am kommenden Samstag langsam auf der Couch gemütlich macht und die jüngere Genration sich ganz langsam auf die #saturdaynight vorbereitet, fliegt in der Nordwaldeckhalle wieder der Ball. Der HSC Zierenberg bestreitet erneut ein Auswärtsspiel und gastiert diesmal beim TV Külte. Eine Reise ins Waldecksche lohnt sich allemal, da sich die Gastgeber, nicht nur beim jährlichen Pfingstturnier, vorbildlich um das leibliche Wohl der Zuschauer kümmern. Perfekte Voraussetzungen, um sich ein spannendes Match zweier Teams auf Augenhöhe anzuschauen.
Den treuen Fans des HSC ist das letzte Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften sicher noch bestens präsent. In einem dramatischen letzten Spiel der Saison 21/22 erzielte Ben Rode wenige Sekunden vor Schuss den 28:27 Siegtreffer und sorgte damit für einen versöhnlichen Saison-abschluss.
In der laufenden Saison präsentierte der HSC bisher eine solide Leistung, während die Külter etwas hinter den Erwartungen blieben. Das Aufeinandertreffen dieser beiden Vereine hat etwas Besonderes, es stehen sich zwei eigenständige Vereine gegenüber. Während Handball-Deutschland von Spielgemeinschaften dominiert wird, haben sich die beiden nordhessischen Vereine ihre Selbstständigkeit bewahrt – ein Match fast schon mit Seltenheitswert.
Nun aber erst einmal der fast schon obligatorische Blick auf die Torschützenliste der BOL. Hier findet sich Sven Ammenhäuser mit 75 Treffern auf dem 3. Platz, 40 Tore wurden allerdings per Strafwurf erzielt. Wieder einmal eine große Herausforderung für die Torhüter des HSC, die diese Aufgabe in den vergan-genen Wochen jedoch mit Bravour meisterten. Weiterhin beachtenswert sind 50 Treffer von Adrian Kann, der Youngster spielt bisher eine sehr starke Saison. Die Külter haben bisher 2 Siege und 2 Unentschieden vorzuweisen. Während die Niederlagen zu Saisonbeginn teils sehr deutlich ausfielen, ging es in den letzten Partien denkbar knapp zu. Auch wenn die Gastgeber gelegentlich mit einer dünneren Personald-ecke zu kämpfen haben, zeigt die Formkurve stark bergauf.
Der HSC will nach der Niederlage beim SVH Kassel zurück in die Erfolgs-spur finden und weitere Punkte für den sicheren Klassenerhalt sammeln. Doch nach dem Riss der Erfolgsserie ziehen dunkle Wolken durch das Zierenberger Lager. Das Training am Mittwoch musste schon ausfallen, und zusätzlich steht der Einsatz einiger Spieler auf der Kippe. Die aktuelle Erkältungswelle macht auch vor Sportlern nicht halt und könnte dafür sorgen, dass Coach Mirko Dettmer nur ein deutlich dezimierter Kader zur Verfügung stehen wird. Bisher steht jedoch nur der Ausfall von Marius Faupel fest, die weiteren Personalien werden erst kurz vor Spielbeginn festgelegt. Ansonsten sind die Warmetaler natürlich hungrig nach dem nächsten Sieg und wollen vor der Winterpause noch weitere Punkte einfahren. In Külte wird dies sicher kein einfaches Unterfangen, doch ein Triumph befindet sich im Bereich des Möglichen. Wieder einmal ist die passende Einstellung und eine geschlossene Mannschaftsleitung gefordert. Doch die Zierenberger Akteure haben in dieser Saison bereits gezeigt, was in ihnen steckt, und müssen „nur“ ihr Potenzial abrufen. Bei einem Sieg könnte man wieder bis auf Platz 3 vorrücken, bei einer Niederlage droht schlimmstenfalls der sechste Rang in der Tabelle.
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