HSG Baunatal II – HSC Zierenberg 35:25 (16:9)
In der VW-Stadt mächtig unter die Räder gekommen
Mit einer ordentlichen und verdienten Packung hat die HSG Baunatal II den HSC Zierenberg zurück ins Warmetal geschickt. Eine deutliche 35:25 Niederlage hat die Spieler zurück auf den Boden der Tatsachen geholt. In den letzten Wochen wurde im Zierenberger Lager über mögliche Tabellen-konstellationen und die daraus resultierenden Möglichkeiten diskutiert, diese Niederlage zeigt aber, dass solche Gedankenspiele völlig unangebracht sind.
Mit einem dezimierten Kader trat der HSC in Baunatal an, mit Kevin Zöltzer, Micha Foschum und Jesper Stiegenroth fehlte das Gros der etatmäßigen Außenspieler. Die Partie begann mit einer deutlichen Dominanz der Gastgeber, Marian Seibert hatte in den ersten fünf Minuten bereits zwei Mal getroffen und seine Farben in Führung gebracht. Die Mannen des HSC konnten bis dahin noch keinen Treffer erzielen, dies gelang Oli Eckhardt erst in der 6. Minute per Strafwurf. Im Anschluss traf erneut Marian Seibert, doch Dennis Schindehütte verkürzte auf 3:2, und Mario Richter erzielte wenig später sogar den Ausgleich zum 3:3. Doch die Baunataler zogen schnell wieder davon und bauten ihre Führung sukzessive aus. In der 15. Minute war HSC-Coach Mirko Dettmer gezwungen, die erste Auszeit zu nehmen. Er hatte bis dahin eine unterirdische Leistung seiner Mannschaft gesehen, es fehlte an der passenden Einstellung, und die besprochene Taktik wurde in keiner Weise umgesetzt. Doch die gewünschte Wirkung stellte sich nicht ein, und die Baunataler bauten ihre Führung immer weiter aus. Zum Ende des ersten Abschnitts wurden die Gastgeber durch die souverän leitenden Unparteiischen mit zwei Zeitstrafen belegt. Die Zierenberger konnten das Überzahlspiel nutzen und den Abstand wieder auf sieben Tore verkürzen. Hierbei traf Matthias Spangenberg doppelt, der an diesem Tag auf der Außenposition einsprang und dort eine tolle Leistung zeigte.
Über den zweiten Abschnitt gibt es nur wenige Auffälligkeiten zu berichten. Nach Wiederanpfiff zeigte sich den mitgereisten Anhängern ein kleiner Lichtblick, denn Nik Hellmuth konnte doppelt einnetzen und den Abstand ein wenig verkürzen. Es zeigte sich auch, dass die vorgegebene Taktik durchaus zum Erfolg führte, wenn sie von den Akteuren denn einmal umgesetzt wurde. Mit einem druckvollen Rückraum und der passenden Sperre kam man zu schön herausgespielten Treffern. Es bestand also durchaus die Chance noch einmal heranzukommen, doch diese wurde nicht genutzt und die Leistung ebbte wieder ab. Die Leistung der Torhüter reichte an diesem Tag ebenfalls nicht an die der Vorwochen heran. Sie wurden von ihren Vorderleuten meist sträflich im Stich gelassen und konnten dann gegen frei werfende Baunataler wenig ausrichten. Bis zur 45. Minute konnten die Zierenberger magere 13 Treffer erzielen, eine desolate Leistung, die Zahlen sprechen für sich. Im weiteren Verlauf konnte der Vorsprung noch einmal verringert werden, doch bereits in der 54. Minute bejubelten die Gastgeber den 30. Treffer. Zwanzig Sekunden vor Schluss netzte Mario Richter zum 34:25 ein, doch Johannes Bürger traf mit der Schlusssirene zum 35:25.
HSC-Coach Mirko Dettmer war nach dem Spiel sichtlich bedient und von der Darbietung seines Teams enttäuscht: “Heute kam alles zusammen, die Mannschaft hatte nicht die richtige Einstellung, Vorgaben wurden nicht umgesetzt, und ein wenig Pech war auch dabei. Herzlichen Glückwunsch an die HSG zum Sieg, der auch in dieser Höhe absolut verdient ist.
Für Zierenberg: J. Rudolph (Tor), Zimmermann (Tor), Schindehütte 3,
Richter 3, Hellmuth 2, Rode 4, A. Rudolph 1,
Spangenberg 3, Eckhardt 7/2, Kunz 1, Faupel 1
HSG Baunatal II – HSC Zierenberg
Vorbericht für 29.01.2023, 15.00Uhr
Gastspiel beim Titelaspiranten
Die Herren des HSC kämpfen zwar nicht um den Titel in der Bezirksoberliga, können am kommenden Wochenende aber das Duell der Titelaspiranten deutlich beeinflussen. Die HSG Baunatal II und der SVH Kassel kämpfen verbissen um den Platz an der Sonne, wobei die Kasseler bereits einen Sieg mehr einfahren konnten. Die VW-Städter sitzen dem SVH somit im Nacken, sind jedoch zum Siegen verdammt, damit sie weiter im Rennen bleiben. Anwurf ist am Sonntag um 15.00 Uhr in der Hertingshäuser HSG-Arena.
Die Baunataler können bis heute auf eine sehenswerte Saisonleistung blicken, lediglich zwei Niederlagen kassierten sie im bisherigen Saisonverlauf. Viele Partien konnten dabei deutlich gewonnen werden, nur selten waren knappe Spielstände zu notieren. Heraussagend sind da beispielsweise ein 46:31 Heimsieg gegen die HSG Reinhardswald oder ein 41:31 gegen die TSG Dittershausen II. Lediglich gegen die HSG Hoof/Sand/Wolfhagen mussten sie sich denkbar knapp mit 28:27 geschlagen geben, weitere zwei Verlustpunkte gab es beim Tabellenführer SVH Kassel. Die Partie mussten sie überraschend deutlich mit 36:29 abgegeben. Für den HSC setzte es im Hinspiel eine derbe 25:35 Niederlage in der Zierenberger Sporthalle. Als bester Torschütze sticht auf Baunataler Seite deutlich Marian Seibert heraus. Mit 114 Treffern und einem Schnitt von 8,8 Toren pro Spiel rangiert er ganz knapp hinter Sven Ammenhäuser, auf dem zweiten Platz der Torschützenliste. Würde man nur die Feldtore betrachten, wäre er sogar der unangefochtene Spitzenreiter. Von diesem Spieler geht also eine enorme Torgefährlichkeit aus, und er ist dadurch die Schlüsselfigur im Baunataler Angriff. Ansonsten agiert die HSG mit einer geschlossen Mannschaftsleistung, bei der sich keine weiteren Spieler übermäßig abheben. In der Defensive verteidigen die Baunataler aus einer stabilen Deckung heraus, und im Tor wusste Jan Albert zuletzt mit starken Paraden zu begeistern.
Während HSC-Coach Mirko Dettmer in den vergangenen Wochen mit vielen Personalausfällen konfrontiert wurde, zeichnet sich ein kleiner Lichtblick ab. Ein Spieler wird wohl das Lazarett verlassen und am Sonntag wieder zur Verfügung stehen. Es bleibt zu hoffen, dass sich keine weiteren Akteure abmelden und somit ein breiter Strauß an Abwehr- und Deckungsvarianten möglich wird. Grundsätzlich befindet man sich nach dem Sieg vom vergangenen Wochenende wieder auf Zielkurs, denn Mirko Dettmer möchte auch in der Rückrunde ein positives Punktekonto erreichen. So können die Warmetaler entspannt in das kommende Match gehen. Der HSC hat zwar in der laufenden Saison mehrfach sein enormes Potenzial unter Beweis gestellt, wird aber nicht als Favorit in den Ring steigen. Den vergangenen Partien ist zu entnehmen, dass die Baunataler, bedingt durch progressive Bestrafungen, öfter in Unterzahl agieren müssen, da kann ein effizientes Überzahlspiel ein Schlüssel zum Erfolg sein. Mut macht, dass sich der Rückraum am vergangenen Wochenende deutlich verbessert gezeigt hat. Die gesamte Mannschaft wies jedoch eine viel zu hohe Fehlerquote auf. Die leichtfertigen Ballverluste, die aus Unkonzentriertheiten resultierten, müssen minimiert werden, wenn man in Baunatal bestehen möchte. Die Gastgeber tun sich bei einer aggressiven Defensive, die mit einer gesunden und fairen Härte zu Werke geht, sehr schwer. Ihnen gelingt es dann nur bedingt ihren gewohnten Spielfluss aufzuziehen, hier könnte möglicherweise eine Variante der Zierenberger ansetzen. Die Niederlage gegen die HSG Hoof/Sand/Wolfhagen zeigt, wie knapp es in der Bezirksoberliga zugeht und zeigt auch, dass die Baunataler schlagbar sind. Auch am kommenden Sonntag werden sich die Zuschauer wieder auf ein spannendes und enges Match freuen, das wahrscheinlich erst sehr spät entschieden wird.