HSC Zierenberg - HSG Hoof/Sand/Wolfhagen 28 : 23  (16:12)

 

Zöltzer und Rudolph sichern Derbysieg

In einer sehr spannenden und stets fair geführten Partie siegte der HSC Zierenberg mit 28:23 über die HSG Hoof/Sand/Wolfhagen. Ein glänzend aufgelegter Jens Rudolph im Zierenberger Kasten sowie ein treffsicherer Kevin Zöltzer trugen maßgeblich zum Heimsieg bei. Personell musste Coach Mirko Dettmer auf Marius Faupel, Jesper Stiegenroth und Nick Hellmuth verzichten, dafür war der etatmäßige Kreisläufer Oliver Eckhardt wieder dabei.

Der Spielverlauf ähnelte doch sehr stark dem der Vorwoche. Die Zierenberger taten sich zu Beginn wieder sehr schwer und starteten mit zu wenig Konzept und Druck in die Partie. Während sich die Gäste deutlich präsenter und zielstrebiger zeigten, haderte der HSC mit seiner mangelhaften Chancenverwertung. Die Spielgemeinschaft konnte sich in den ersten fünf Minuten direkt mit 1:5 absetzen. Nachdem Oli Eckhardt schwungvoll zum 3:5 einnetzte und damit den Anschluss herstellen konnte, fingen sich die Gastgeber allmählich. Jens Rudolph zeigte schon zu Beginn eine starke Leistung im Tor und hielt mit seinen Paraden das Team im Spiel. Die Gastgeber zeigten nun eine deutliche Leistungssteigerung und holten Tor um Tor auf. Hoof/Sand/Wolfhagen sah sich in der 13. Spielminute zur Auszeit gezwungen, da sie zu diesem Zeitpunkt bereits 7 Minuten ohne Torerfolg blieben. Doch die Unterbrechung verfehlte ihre Wirkung, und so konnte der HSC durch den Treffer von Ben Rode erstmals in Führung gehen – 6:5. Nach 10 torlosen Minuten trafen dann die Gäste per Strafwurf zum 6:6 Ausgleich. Doch dies war zugleich der Startschuss für ein Zierenberger Feuerwerk, innerhalb von vier Minuten setzte sich der HSC auf 10:5 ab. Zum Ende der ersten Halbzeit ließ dann die Konzentration wieder ein wenig nach, doch die Treffer von Dennis Schindehütte und Andi Rudolph sicherten die Führung ab. Beim Spielstand von 16:12 schickte der souverän leitende Unparteiische die Mannschaften zum Pausentee in die Kabinen. Bemerkenswert war der absolut faire Verlauf des Spiels, es gab keine auffälligen Foulspiele oder ähnliches, und so wurden lediglich drei gelbe Karten verteilt.

Nachdem, bedingt durch die klare Zierenberger Führung, für ein paar Minuten die Spannung nachließ, änderte sich dies zu Beginn der zweiten Halbzeit schlagartig. Der HSC schien gedanklich noch in der Kabine oder wähnte sich schon als sicherer Sieger, während die Gäste deutlich machten, dass ein Spiel 60 Minuten dauert.  Hoof/Sand/Wolfhagen zeigte eine großartige Vorstellung und verkürzte den Abstand Tor um Tor. Sie waren dabei vor allem über das Kollektiv erfolgreich, und da sich immer ein anderer Spieler in die Torschützenliste eintrug, sehr schwer zu durchschauen. Letztlich gingen sie mit der deutlich besseren Einstellung zu Werke und belohnten sich in der 37. Minute mit Ausgleichstreffer. Viele unnötige Ballverluste, bedingt durch technische Fehler, und katastrophale Pässe dominierten zu diesem Zeitpunkt das Zierenberger Spiel. Als Felix Zimmermann in der 42. Spielminute einen Strafwurf der Gäste vereitelte, ging so langsam ein Ruck durch die Mannschaft. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, Dennis Schindehütte traf zum 22:21, Jens Rudolph verhinderte den nächsten Treffer per Strafwurf, doch wenig später glichen die Gäste zum 22:22 aus. Die letzten zehn Minuten waren dann nochmal eine klasse Vorstellung der Gastgeber. Die Einstellung stimmte. In der Abwehr wurde nochmal richtig geackert und um jeden Ball gekämpft. Das Tor schien wie vernagelt, und den Gästen gelang nur noch ein Treffer. Der Zierenberger Angriff zeigte sich dynamisch und druckvoll und kam über Geduld oder sehenswerte Kombinationen zum Torerfolg. Überragend war dabei die Leistung von Kevin Zöltzer, der in den letzten Minuten vier Treffer erzielte und insgesamt acht Tore zum Erfolg beisteuerte. Immer wieder konnte er den Gästekeeper mit großartigen Hebern überwinden. Am Ende bleibt ein Endstand von 28:23, der dem Spielverlauf nicht ganz gerecht wird und für den objektiven Betrachter ein wenig zu hoch ausfällt.

Zierenbergs Coach zeigte sich nach der Partie zufrieden, haderte jedoch mit der teilweise mangelnden Einstellung seines Teams: „Wir haben zwar zwei Mal 20 gute Minuten gezeigt, jedoch haben wir nicht die besprochenen und trainierten Konzepte umgesetzt“. „Wir haben das hier selber vergeigt, das war ein Spiel auf Augenhöhe, aber wir hatten einfach zu viele Fehlwürfe“ so die Einschätzung von Daniel Schmidt, Trainer der Gäste.

 

Für Zierenberg: J. Rudolph (Tor), Zimmermann (Tot), Schindehütte (5),

                          Richter, Zöltzer (8), A. Rudolph (7/3), Rode (3),

                          Spangenberg, Kunz (1), Eckhardt (3), Foschum (1),

HSC  Zierenberg - HSG Hoof/Sand/Wolfhagen  

                                                                              Vorbericht für 23.10.2022

 

Spannung garantiert – Derbyzeit in Zierenberg

Am kommenden Sonntag heißt es wieder Derbyzeit in Zierenberg. Der HSC begrüßt die Sportfreunde der Spielgemeinschaft Hoof/Sand/Wolfhagen in der heimischen Sporthalle. Noch allzu präsent sind die Eindrücke vom letzten Derby Anfang des Jahres, das für mächtig Schlagzeilen sorgte. Am bemerkenswer-testen bleibt jedoch, dass alle Beteiligten wahre Größe zeigten, eigene Fehler eingestanden und man alle Unstimmigkeiten nach Spielende bei einem gemeinsamen Getränk beiseiteräumen konnte. Genau diese Punkte sind es, die den Handball so attraktiv machen und  von manch anderer Sportart abgrenzen.

Doch blicken wir auf den Status Quo rund neun Monate später. Beide Mannschaften kämpfen mit ähnlichen Schwierigkeiten und werden allzuoft von argen Personalsorgen geplagt. Unsere Gäste mussten in dieser Saison leider schon eine Partie kampflos abgeben. Ansonsten konnten sie bisher zwei Siege einfahren und rangieren im unteren Mittelffeld der Tabelle. In den vergangen zwei Wochen ließen sie jedoch zweimal aufhorchen. Am fünften Spieltag lieferten sie sich mit dem damaligen Spitzenreiter HSG Baunatal II einen spannenden Fight und fügten den VW-Städtern die ersten Minuspunkte zu. Am vergangenen Wochenende lieferten sie sich erneut eine dramatische Partie, diesmal gegen das damalige Schlusslicht der Liga. Am Ende hatten sie gegen die HSG Fuldatal/Wolfsanger II knapp das Nachsehen, und die Fuldataler freuten sich über die ersten Pluspunkte. In dieser Saison ist schon oft der Begriff Wundertüte gefallen, eine Beschreibung, die auch auf die HSG ideal passt. Was erwartet uns also am kommenden Sonntag? Eine schwer ausrechenbare Gästemannschaft, die besonders stark über das Kollektiv und den Kampf zum Torerfolg kommt. Die Spielweise variiert ebenfalls sehr stark, je nachdem welche Akteure auf dem Feld stehen. 

Auch auf der Zierenberger Seite ist eine Prognose sehr schwierig. Die endgültige Aufstellung wird sich erst nach dem Abschlusstraining herausstellen, bis dahin bleiben Coach Mirko Dettmer zwei Einheiten, um die Truppe optimal aufs Derby vorzubereiten. Positiv ist zu bemerken, dass die Formkurve aktuell gleich bei mehreren Spielern deutlich nach oben zeigt. Hier lässt sich beispielsweise Daniel Kunz nennen, der zuletzt deutlich agiler und dynamischer agierte und im letzten Match 5 Treffer beisteuern konnte. Die Zierenberger Akteure haben gezeigt, welch starkes Potenzial in ihnen steckt, mussten aber auch erkennen, dass mit einer reinen Anwesenheit in dieser Liga kein Spiel zu gewinnen ist. In dieser Saison kann jeder jeden schlagen, als Sieger geht jedoch nur der vom Spielfeld, der wirklich alles rausgehauen hat. In den letzten Partien wurde mehrfach deutlich, dass nicht die Anzahl der Spieler, sondern nur das Engagement und der Wille der Anwesenden entscheidend sind. Dass es sich hierbei um kein Phänomen der laufenden Saison handelt, lässt sich mit dem grandiosen Sieg in Külte aus der vergangenen Saison belegen. In diesem Derby wird man aber keinen Spieler zusätzlich motivieren müssen, beide Teams sind schon jetzt heiß wie Frittenfett.  Für Sonntag bahnt sich wieder ein Match ganz nach dem Gefallen der Handballfans an. Dramatik und Spannung bis zur letzten Minute sind zwar nicht garantiert, aber auf Basis der bisherigen Leistungen erwartbar. Die Mannschaften freuen sich auf eine Vielzahl von Zuschauern, die dem Derby einen würdigen Rahmen verleihen werden.