HSC Zierenberg – TSG Dittershausen II 26 : 38 (11:23)
Die motivierenden Worte „Blut, Schweiß und Tränen“ tragen die Zierenberger eingestickt auf ihrem Trikotkragen. Doch die Niederlagenserie setzt sich fort, und so konnte man am vergangenen Sonntag nur die Tränen der Enttäuschung beobachten. Gegen den einstigen Abstiegskandidaten aus Dittershausen setzte es ein deftige 26:38 Niederlage in der heimischen Schulsporthalle.
Die Gäste aus Dittershausen setzen alles daran, ihre zweite Mannschaft in der Bezirksoberliga zu halten. Sie haben sich daher mit Spielern aus der Landesliga-Truppe deutlich verstärkt. So streifte beispielsweise Fynn Benedix das Dittershäuser Leibchen über, der in der laufenden Landesliga bereits 60-mal einnetzte. Das Spiel begann dann auch direkt mit einem Treffer der TSG, Moritz Grimmelmann brachte seine Farben mit 0:1 in Front. Wenige Augenblicke später erhöhte Magnus Benedix bereits auf 0:2. Erst in der dritten Spielminute konnte dann Kevin Zöltzer den ersten Zierenberger Treffer erzielen und auf 1:2 verkürzen. Dieser Anschlusstreffer war jedoch nur eine Momentaufnahme, bevor die Dittershäuser Tore am Fließband produzierten und uneinholbar enteilten. Es sollte fünf Minuten dauern, bis Oliver Eckhardt das zweite Zierenberger Tor beisteuern konnte. In der 9. Spielminute war abermals Kevin Zöltzer erfolgreich, doch die Dittershäuser antworteten prompt. HSC-Coach Mirko Dettmer sah sich daher bereits in der 10. Minute gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Er und die Zuschauer hatten bis dahin eine desolate Leistung der Zierenberger Defensive gesehen. Die Zierenberger Akteure waren viel zu behäbig, agierten deutlich zu langsam, und es fehlte das Aushelfen sowie der Zusammenhalt im Deckungsverbund. Im TSG-Angriff lief hingegen eine junge und dynamische Truppe auf, die engagiert war und um jeden Ball kämpfte. Die Unterbrechung zeigte jedoch wenig Wirkung, und das Spiel setzte sich fort, wie es begonnen hatte. Der HSC erlaubte sich viele technische Fehler und agierte auch im Angriff zu starr und ideenlos. Bereits nach 15 Minuten lagen die Gäste mit neun Treffern in Front. Es bahnte sich ein Debakel gegen den Tabellen-vorletzten an. Die erste Halbzeit hatte wenig Highlights oder Aufreger zu bieten, und so ging es beim Stand von 11:23 in die Kabinen.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs war zwar nicht an eine Aufholjagd zu denken, doch die Zierenberger präsentierten sich zumindest als ebenbürtiger Gegner. Der Vorsprung vergrößerte sich immer mal leicht, konnte aber dann wieder ein wenig aufgeholt werden. Da auch die zweite Halbzeit echte Highlights schuldig blieb, ist der restliche Spielverlauf schnell erzählt. Während man im ersten Durchgang hoffnungslos unterlegen war, konnte man der TSG zumindest im zweiten Abschnitt ein Unentschieden abtrotzen. Fünf Minuten vor Schluss verkürzte Daniel Kunz mit seinem Treffer auf 26:36, doch ein Doppelschlag von Magnus Benedix stellte den ursprünglichen Abstand wieder her.
HSC-Coach Mirko Dettmer war nach dem Spiel sichtlich enttäuscht und konnte das Erlebte nur schwer in Worte fassen oder gar erklären: „Wir haben im Training die vergangenen Fehler analysiert und entsprechende Lösungen einstudiert. Im Spiel wenden wir diese Optionen an und kommen darüber zum Torerfolg. Doch anstatt darauf aufzubauen, verfallen wir wieder in alte Muster. Kein Spieler geht voran und übernimmt die Verantwortung, sondern wir agieren viel zu drucklos.“
Für Zierenberg: J. Rudolph (Tor), Zimmermann (Tor), Schindehütte 2,
Richter , A. Rudolph 2, Hellmuth, Faupel 1, Dettmer 3,
Spangenberg, Eckhardt 4/2, Kunz 3, Foschum,
Zöltzer 7, Rode 4/1
HSC Zierenberg – TSG Dittershausen II
Vorbericht für 19.03.2023, 17.30 Uhr
Auf in den Saisonendspurt
Am kommenden Sonntag gastiert die Zweitvertretung der TSG Dittershausen in der Zierenberger Schulsporthalle. Nach zuletzt eisigen Wochen zeigt die Temperaturkurve wieder nach oben, bleibt abzuwarten, ob dieser Trend auch für die Leistung der Zierenberger Handballer gilt. Nach der enttäuschenden Derbyniederlage stehen die Zeichen nun auf Wiedergutmachung. Es sollen die nächsten Punkte eingefahren und damit die Position im oberen Mittelfeld gesichert werden.
Die Gäste der TSG Dittershausen rangieren aktuell auf dem vorletzten Tabellenplatz und sind damit zum Siegen verdammt. Im bisherigen Saisonverlauf konnten sie das Feld sechs Mal als Sieger verlassen und kassierten vierzehn Niederlagen. Beachtlich sind jedoch die Erfolge in den letzten drei Partien, denn da waren sie gleich zwei Mal siegreich. Ein deutlicher Heimsieg gegen die HSG Zwehren und ein knapper Triumph über die SHG Hofgeismar/Grebenstein waren zu verzeichnen. Lediglich das Match gegen Eintracht Baunatal unterlagen sie mit vier Treffern. Die größte Torgefahr strahlt dabei das Trio Wittmoser, Wagenknecht und Siebert aus. Melwin Wittmoser kommt auf 82 Treffer in allen 20 Partien, Luca Wagenknecht erzielte 81 Tore, benötigte dafür jedoch lediglich 15 Spiele. Ebenfalls nicht zu vernachlässigen sind 78 Treffer aus 16 Partien, die Mathias Siebert im bisherigen Saisonverlauf beisteuerte. Das sind großartige Leistungen, insgesamt kann man jedoch feststellen, dass die TSG keine absolut herausragenden Einzelakteure aufweist, sondern über einen ausgeglichenen und breiten Kader verfügt. Ein Blick in die weiteren Statistiken der Liga fördert noch weitere interessante Aspekte zu Tage. Magnus Benedix erhielt bisher 11 Zeitstrafen in lediglich fünf Spielen und weist mit durchschnittlichen 2,2 Hinausstellungen den höchsten Wert der Liga auf. Der handballaffine Beobachter schlussfolgert sofort, dass das ohne Platzverweis kaum zu bewerkstelligen ist. Folgerichtig weist Benedix auch fünf Platzverweise in fünf Spielen auf.
Die Tabellensituation verdeutlicht, dass sich die Zierenberger auf einen heißen Tanz auf heimischen Parkett vorbereiten können, bei dem die Gäste um jeden Ball und jedes Tor aufopferungsvoll kämpfen werden.
Auch aus heimischer Sicht ist ein Blick in die Statistiken interessant. Dort finden wir Oliver Eckhardt mit 94 Treffern an 14. Position der Torschützenliste. Ihm folgt im weiteren Verlauf ein Warmetaler Trio auf Rang 29 bis 31. Ben Rode konnte bisher 67 Treffer markieren, Dennis Schindehütte netzte 65-mal ein, und Andi Rudolph ließ das Spielgerät 64-mal in den gegnerischen Maschen zappeln. Auch diese Statistiken belegen, dass der HSC nur über geschlossene Teamleistung zum Erfolg kommen kann und keine herausragenden Einzelakteure ins Rennen schickt. Das Hinspiel konnten die Zierenberger im November des vergangenen Jahres knapp mit 27:29 gewinnen. Während es fünf Minuten vor Schluss noch unentschieden stand, sorgten drei Tore von Andi Rudolph in den letzten drei Spielminuten dafür, dass seine Farben das Feld als Sieger verlassen konnte.
Personell sieht es für HSC-Coach Mirko Dettmer heiter bis wolkig aus. Youngster Max Krieger ist für die A-Jugend im Einsatz, und der langzeitverletzte Jesper Stiegenroth wird weiterhin fehlen. Ansonsten sind aber alle Mann an Board, und es steht ein entsprechend breiter Kader zur Verfügung. Doch mit welchen Zielen wird das Team in die nächsten Partien gehen? Das Thema Relegation konnte bereits Ende letzten Jahres ad acta gelegt werden, mit dem Abstieg wird man wohl auch nichts zu tun haben – könnte man meinen. Aktuell liegen 7 Punkte zwischen dem HSC und eben jener TSG Dittershausen auf dem vorletzten Platz. Verliert man die Partie, schrumpft das Polster auf mickrige fünf Punkte, während dann noch fünf Partien mit zehn zu vergebenen Punkten ausstehen. Die Zierenberger sollten also alles in die Waageschale werfen, damit sie am Sonntag die nächsten Punkte einfahren können. Mit einem Sieg im Rücken könnte man ganz entspannt das anstehende Restprogramm runterspulen. Die heimischen Zuschauer werden eine Zierenberger Mannschaft erwarten, die von Beginn an hellwach ist und konstant gute Leistung zeigt. Es wird spannend, ob das Team diesem Anspruch gerecht wird.