TSG Dittershausen II – HSC Zierenberg 27 : 29 (10:15)
Glücklich gesiegt
Der HSC Zierenberg konnte am vergangenen Sonntag gegen die sehr junge Zweitvertetung der TSG Dittershausen zwei weitere Punkte einfahren und den vierten Tabellenplatz festigen. Gegen den Tabellenletzten konnte man jedoch nur mit viel Glück den vierten Sieg in Folge bejubeln.
Das Spiel startete wieder einmal nach Zierenberger Manier, denn der erste Treffer gehörte den Gästen. Beim aufmerksamen Leser dieser Berichte wird es nun klingeln, Bjarne Eiser erzielte das 1:0 per Siebenmeter. Doch der HSC zeigte sich im Vergleich zu den Vorwochen deutlich motivierter und wacher, und so konnte Andi Rudolph in der vierten Spielminute zum 1:1 ausgleichen. Die Warmetaler zeigten im Angriff eine gute Vorstellung und konnten durch die junge Dittershäuser Truppe oft nur regelwidrig am Torerfolg gehindert werden. Daraus resultierte, dass die ersten drei Zierenberger Treffer alle per Strafwurf erzielt wurden. Während im Angriff druckvoll agiert wurde, zeigte sich die Defensive ebenfalls hochmotiviert und unterband eine Vielzahl der Dittershäuser Angriffsbemühungen. Sollte dann doch mal ein flinker Angreifer durchgerutscht sein, war in den meisten Fällen bei Jens Rudolph Endstation. Rudolph zeigte eine überragende Vorstellung und trug mit seiner Leistung maßgeblich zum Auswärtserfolg bei. Das Match verlief also zu Beginn ganz nach dem Gefallen der mitgereisten Zierenberger Anhänger. Während Daniel Kunz in der achten Spielminute seine Zeitstrafe absaß, konnte die TSG zwar den 3:4 Anschlusstreffer erzielen, doch wirklich in Gefahr geriet die Führung zu diesem Zeitpunkt nicht. Der HSC zeigte weiterhin ein starkes Angriffsspiel und zwang die Gastgeber in der 15. Spielminute zur ersten Auszeit. Zum Ende des ersten Abschnitts konnten die Zierenberger ihren Vorsprung noch einmal deutlich ausbauen, ehe die TSG kurz vor dem Pausenpfiff verkürzte. Beim Spielstand von 10:15 ging es zur Pausenerfrischung in die Kabinen, und die Warmetaler wähnten sich bereits als sicherer Sieger. Coach Mirko Dettmer zeigte sich ebenfalls zufrieden mit der Vorstellung im ersten Durchgang und glaubte zu diesem Zeitpunkt an einen sicheren Erfolg seiner Mannschaft. Doch er sollte sich täuschen, denn seine Mannen zeigten in der zweiten Halbzeit ein ganz anderes Gesicht.
Mit Wiederanpfiff konnten Andi Rudolph und Matthias Spangenberg noch zwei Tore für die Warmetaler erzielen, doch dann folgte ein Kompletteinbruch. Die Gastgeber kämpften sich Tor um Tor heran, und in der 37. Minute stand es plötzlich 16.17. Auf Zierenberger Seite gab man plötzlich all das auf, was in der ersten Halbzeit noch erfolgreich war. Plötzlich wurde in der Defensive nicht mehr zugepackt, und die jungen, flinken Dittershäuser kamen immer wieder zu leichten Torerfolgen. Das eine oder andere Tor konnte natürlich auch der HSC erzielen, doch es war oftmals auch eine gewaltige Portion Glück dabei. Exem-plarisch hierfür der Treffer von Michael Foschum. Er sah, dass die Gastgeber gerade den Torhüter wechselten, nahm sich ein Herz und warf vom eigenen Strafraum über das gesamte Spielfeld direkt Richtung Dittershäuser Kasten. Doch der Torhüterwechsel ging schneller als gedacht, und so stand der Schlussmann fast wieder im Kasten. Der Ball rutschte dem Torhüter aber durch und fand mit viel Glück den Weg ins Ziel.
Richtig eng wurde das Match dann zum Ende hin, Dittershausen erzielte in der 55. Spielminute den Ausgleich zum 25:25. Doch zwei Treffer von Oliver Eckhardt und drei Tore von Andi Rudolph sorgten dafür, dass der Gast die Partie nicht mehr abgab und als glücklicher Sieger das Parkett verlassen konnte. Andi Rudolph erzielte insgesamt acht Treffer, machte ein sehr gutes Spiel und zeigte damit als einer der wenigen Akteure Normalform. „Wir haben hier mit Glück gewonnen und dürfen zwei Punkte mitnehmen. Jedoch haben wir wieder einmal nicht das gezeigt, was wir im Training einstudiert haben. Besonders die einfachen Varianten und das Kleingruppenspiel haben die Jungs vermissen lassen. Zwei Punkte – Feierabend – Gut ist!“ mit diesen Worten kommentierte Coach Mirko Dettmer die Partie.
Dieses Spiel sowie die weiteren Ergebnisse des Spieltags der BOL machten noch einmal deutlich, dass in dieser Liga jeder jeden schlagen kann. Dies bietet glücklicherweise zu jeder Partie die Chance, zwei Punkte mitzunehmen. Es birgt aber gleichzeitig auch das Risiko, am Ende mit leeren Händen dazustehen, wenn man nicht das komplette Spiel über die richtige Einstellung und den nötigen Willen zeigt.
Für Zierenberg: J. Rudolph (Tor), Zimmermann (Tor), Schindehütte 4,
Richter, Zöltzer 2, A. Rudolph 8/4, Rode 4,
Spangenberg 1, Kunz 1, Eckhardt 7, Foschum 2,
Dettmer, Hellmuth
TSG Dittershausen II – HSC Zierenberg Vorbericht für 06.11.2022, 15:00 Uhr
Mit viel Motivation und dem nötigen Respekt
„Wann hat der HSC eigentlich zuletzt gegen die zweite Mannschaft der TSG Dittershausen gespielt?“ werden sich die Zierenberger Anhänger fragen. Zur Beantwortung dieser Frage muss man über sechs Jahre in die Vergangenheit blicken. Am 14.02.2016 empfing die zweite Mannschaft die Reserve der TSG und siegte mit 36:31. Einer, der heute noch aktiv ist, zeigte damals eine Galavorstellung. Micha Foschum erzielte in diesem Match sensationelle 15 Treffer. Eine weitere herausragende Leistung lieferte der damalige Kreisläufer Tore Pfeiffer, er brachte den Ball 11-mal im Dittershäuser Kasten unter – legendär. Am Ende der Saison wurde die Zweite übrigens Vize-Meister der Bezirksliga B, sie landete damit einen Platz vor der TSG Dittershausen II.
Doch widmen wir uns der aktuellen Situation. Heute verfügt der HSC nur noch über ein Seniorenteam, und die TSG II hat sich bis in die Bezirksoberliga gearbeitet. Als Aufsteiger rangieren sie zwar momentan auf dem letzten Platz, doch der Schein trügt. Vergleicht man die Torverhältnisse stellt man fest, dass die Gastgeber bisher mehr Tore als die Zierenberger erzielen konnten. Andererseits stellen sie aber auch die löchrigste Defensive der Liga. Bjarne Eiser hat bisher 38 Treffer erzielt und ist primär für die Dittershäuser Strafwürfe verantwortlich. Die Zierenberger Keeper werden sich wieder intensiv per Videostudium auf ihre Lieblingsaufgabe vorbereiten und sicher den ein oder anderen 7-m-Versuch entschärfen. Ansonsten verfügt die TSG weniger über herausragende Einzelspieler, sondern über eine Gemeinschaft, wo jeder Spieler zum Torerfolg kommt. Sie suchen sehr gerne ihren Kreisläufer oder versuchen über Einzelaktionen in der Nahwurfzone zum Erfolg zu kommen. Auch wenn die Gastgeber nicht über die beste Defensive verfügen, werden sie die Zierenberger mit sehr unterschied-lichen Deckungsvarianten vor neue Aufgaben stellen.
Waren die Warmetaler im Saisonverlauf mehrfach von personellen Engpässen gebeutelt, so hat sich die Situation in den vergangenen Wochen etwas stabilisiert. Aus heutiger Sicht werden wohl Marius Faupel und Jesper Stiegenroth verletzungsbedingt passen müssen. Coach Mirko Dettmer wird somit ein schlagkräftiger Kader zur Verfügung stehen, der das Potenzial hat, zwei weitere Punkt zu erkämpfen. Doch das Team sollte die Partie keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen und sich bereits heute als sicherer Sieger fühlen. Geht man wieder konzeptlos und ohne die passende Einstellung in die Partie, wird es gegen die Dittershäuser nahezu unmöglich, das Spiel wie in den vergangenen Wochen zu drehen. Der bisherige Saisonverlauf hat eindrucksvoll gezeigt, dass in dieser Liga jeder jeden schlagen kann. Die Spieler müssen also diesmal hellwach sein, druckvoll in die Partie starten und die unter der Woche trainierten Konzepte abrufen. Die Mannschaft freut sich auf viele mitreisende Fans, die dieses spanende Match am Sonntagnachmittag dem Kuchen an der heimischen Kaffeetafel vorziehen.